Blutiges Schröpfen

Blutiges Schröpfen, Heilpraktikerin Hui Zhang, Berlin

Blutiges Schröpfen ist ein traditionelles Heilverfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und wird als eine Art Reinigungsimpuls gesehen: Der Körper soll daraus physisch wie psychisch einen positiven Nutzen ziehen.

Bei dieser Therapie soll aus Sicht der TCM die Blockade im Dazhui-Akupunkturpunkt, einem Meridianpunkt, gelöst werden, der sich unter dem Dornfortsatz des 7.Halswirbels des menschlichen Körpers befindet. Oftmals auch recht erfolgreich. Unterhalb dieses letzten Halswirbels sitzt der erste Brustwirbel. Der 7. Halswirbel der menschlichen Wirbelsäule wird als Vertebra prominens (vorstehender Wirbel) bezeichnet. Er ist gut ertastbar, weil er weiter nach hinten vorsteht als die anderen sechs Halswirbel. Um den Dazhui-Punkt herum befinden sich größtenteils Sehnen und einige kleine, nicht wichtige Blutgefäße.

In der TCM geht man davon aus, dass die Meridiane (Leitbahnen) auf unserem Körper mit unseren inneren Organen verbunden sind. Sind die Meridiane blockiert oder gestaut, treten zuerst Funktionsschäden und anschließend Krankheiten auf. Dieses Wirkungsmodell wird von WHO als supranationale Behörde für die Akupunktur schon sehr weitgehend anerkannt. Für das Schröpfen steht das noch aus.

Für die Therapie wird am Dazhui die Hautoberfläche mit dünnen Nadeln minimal angeritzt. Anschließend wird auf diese Stelle das Schröpfglas aufgesetzt. Durch den Unterdruck in den Schröpfgläsern tritt altes, aus unserer Sicht „schlechtes“ Blut und Gewebewasser aus, welches im Schröpfglas aufgefangen wird. Das Blut, welches sich im Schröpfglas sammelt, ist meist dunkel und klumpig, was nach unserer Lehre auf Blockaden im Körper hinweist. Diese Behandlung dauert in der Regel nicht länger als 15 Minuten.

Das Schröpfen hat eine wärmende und anregende Wirkung des Behandlungsbereiches. Durch die Wärme erweitern sich die Blutgefäße an der Behandlungsstelle. Die Durchblutung wird oftmals gefördert, die Blutstauung vielfach beseitigt und der Stoffwechsel angeregt. Der leichte Blutfluss kann den Körper zur Bluterneuerung anregen. Mit dieser Behandlung löst sich Blutstau und Verspannung nicht selten zugleich.

Grundsätzlich ist noch zu erwähnen, dass die evidenzbasierte Medizin das Schröpfen, das ja vor Jahrhunderten von China aus Bestandteil auch der abendländischen Medizin wurde, fast vergessen hat und heute bemängelt, dass es keine hierzu keine ausreichenden wissenschaftlichen Studien zum Nachweis der Evidenz gäbe. Nun, zu Marco Polos Zeiten und Jahrhunderte danach gab es noch keine validierten Studien.

Einsatzbereiche des Blutigen Schröpfens:

  • Beseitigung von harten Verspannungen mit Bewegungseinschränkungen
  • akute Schmerzen des Bewegungsapparats
  • Migräne
  • Kopfschmerzen
  • Trigeminusneuralgie
  • Beschwerden der Gallenblase
  • Endometriose
  • Verdauungsstörungen
  • Hautbeschwerden wie Akne
  • Störung des vegetativen Nervensystems
  • Konzentrationsprobleme
  • Haarausfall